#PartnerMarketing - Der Podcast mit Ingenious Technologies

PM13 - Steve Hänisch: Eine Kilimandscharo-Besteigung verkauft man nicht über einen Affiliate Link

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Steve Hänisch betreibt sehr erfolgreich das Reiseportal Back-packer.org, ist Videoproduzent für seine Youtube-Kanäle und Deutsche Welle TV, ist Autor mehrerer Reiseführer und Speaker auf Konferenzen. Ursprünglich war er UX Designer und Social Media Consultant. 2012 packte er seine Sachen und sein Erspartes, flog nach Südamerika und entdeckte dort seinen neuen Job.

Im Podcast mit Tobias Rast (Senior Manager Client Solutions) spricht er über seine Anfänge im Affiliate Marketing, erklärt warum er mittlerweile kein Affiliate Marketing betreibt und erzählt von den Auswirkungen der Coronapandemie auf das Tourismusmarketing.

In dieser Episode geht es um:

  • Start mit Affiliate Marketing während eines Gap Years 2012 in Südamerika (7:00)
  • Arten an Kooperationen (16:00)
  • Langfristige Partnerschaften (33:10)
  • Besonderheiten des Tourismusmarketing und die Bedeutung von Videocontent (42:10)
  • Auswirkungen von Corona auf Tourismusmarketing (01:01:53)
  • Partnermarketing für mich ist… (01:08:10)

Start mit Affiliate Marketing während eines Gap Years 2012 in Südamerika (7:00)

Seinen Blog back-packer.org hat Steve zunächst als Hobby über zwei Jahre geführt und hat darin seine Erfahrungen kleinerer und größerer Reisen geteilt. Mit steigender Reichweite wurde das Thema Monetarisierung immer wichtiger. Durch seinen Hintergrund im Bereich User Experience bei der Deutschen Telekom empfand er Werbung jedoch als Störfaktor und hat sich gegen die klassischen GoogleAds entschieden. Auf einer Reisemesse entdeckte Steve dann das Affiliate Marketing, das ihm die Möglichkeit eröffnete, seine Inhalte zu monetarisieren. So bringt das Bloggen und Reisen, ihm neben Spaß und Erfahrungen auch Geld ein. Seine ersten Schritte in Richtung Kooperation unternahm er bei seiner ersten Südamerikareise in einer Partnerschaft mit Hostelbookers (jetzt HostelWorld). Son kam er kostenlos in Unterkünften unter. Im Gegenzug erstellte er erst Content auf der Hostelbookers-Plattform, anschließend betrieb er Affiliate Marketing für Hostelbookers auf seinem eigenen Portal. Am Ende des ersten Jahres wurde Steve klar, dass er so die Möglichkeit hatte, das Reisen kostengünstiger zu gestalten und nicht vollständig auf das Ersparte zurückgreifen zu müssen. Das Hobby wurde von da an zu seinem Beruf.

Arten von Kooperationen (16:00)

Zu Beginn ging Steve vor allem Kooperationen in Form von Pressereisen für DMOs (Destination Marketing Organisation) ein. Er wurde auf Reisen eingeladen, um anschließend über das jeweilige Land zu berichten. Er durfte zwar umsonst reisen, erhielt aber keine (zusätzliche) Bezahlung, um so seine Lebenshaltungskosten (daheim) zu finanzieren. Mit einer wachsenden Reichweite gestaltete er die Kooperationen professioneller und budgetierte nach Aufwand, sodass der Weg hin zu bezahlten Kooperationen verlief. Am Ende einer Kooperation lieferte er dem Kunden einen Report. Mit der erzielten Reichweite der Inhalte, Interaktionen auf Social Media etc. konnte er einen Proof of ROI erbringen und machte den Mehrwert messbar. Das war ein enormer Vorteil gegenüber Pressereisen für Printjournalisten, bei denen der Mehrwert nur schwer erfassbar ist. Das Problem von bezahlten Kooperationen ist jedoch potentiell die fehlende Unabhängigkeit. Zu Beginn einer Zusammenarbeit ist bereits festgelegt, wohin die Reise geht, welche Sehenswürdigkeiten besichtigt und welche Restaurants besucht werden. So begann Steve mit der Suche nach Partnerprogrammen bei Unternehmen und Portalen, die er auch auf seinen eigenen Reisen nutzt und von denen er überzeugt ist. Im Gegensatz zu den bezahlten Kooperationen läuft eine Reise im Hinblick auf Affiliate Marketing genau andersherum ab: Der Reiseblogger fährt erst auf eigene Kosten an einen Ort, macht dort seine Erfahrungen, um danach die ehrliche Meinung in einem Blogpost niederzuschreiben. Dann wird recherchiert, welche Produkte und Leistungen über welche Partnerprogramme bezahlt mit gutem Gewissen und glaubwürdig weiterempfohlen werden können.

Langfristige Partnerschaften (33:10)

Auch Steve spricht lieber von Partnermarketing, denn seine Kooperationen sind sehr viel weitgehender als reines Affiliate Marketing: Die Zusammenarbeit ist viel umfangreicher und langfristiger, sodass man gemeinsam wachsen kann. Ein gutes Beispiel ist seine Kooperation mit G Adventures (weltweit größter Anbieter für Kleingruppentouren im Aktivbereich), für die er Markenbotschafter ist. Mit G Adventures ist Steve unterwegs auf Messen, nimmt deren Reiseangebot teil, macht dabei Videodokumentationen und gibt so der Marke ein Gesicht. Durch diesen direkten Kontakt mit den Mitreisenden erhält er direkt Feedback sowohl über seine Arbeit auf seinem Blog als auch über die Marke.

Besonderheiten des Tourismusmarketing und die Bedeutung von Videocontent (42:10)

Reisen und vor allem “Adventure Reisen” wie z.B. eine Besteigung des Kilimandscharo sind ein Produkt, bei dem mehr Informationen und mehr Beratung und Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, als bei einem einfachen Konsumprodukt. Wer solche Reisen erfolgreich vermarkten möchte, sollte viele Eindrücke und Informationen liefern. Dabei eignen sich Vlogs enorm gut, um umfangreichere Details und Einblicke zu liefern und eine emotionalen Zusammenhang herzustellen. Solche Videos bringen allerdings einen riesigen Aufwand in der Produktion mit sich. Eine pauschale Aussage über die Monetarisierung eines Videos auf YouTube zu treffen, ist schwer. Man kann allerdings ungefähr mit 1 USD/1.000 Views kalkulieren. Für Youtube gelten allerdings nicht die bekannten SEO-Regeln. YouTube hat einen eigenen Algorithmus und eine recommendation engine, an der man sich orientieren muss und die Videos dementsprechend aufbauen und gestalten. Zum Beispiel sollte darauf geachtet werden, eine möglichst geringe Dropout-Rate zu gewährleisten. Vor einiger Zeit mussten deshalb die Videos eher kurz und knackig sein. Dank der veränderten Sehgewohnheiten bzw. der Möglichkeit, YouTube Videos auf einem SmartTV anschauen zu können, dürfen Videos gern wieder länger sein, (um mehr Watchtime zu erhalten).

Auswirkungen von Corona auf Tourismusmarketing (01:01:53)

Auf kaum eine andere Branche hat die Coronapandemie mehr Auswirkungen als auf die Tourismusbranche. Auch Steve konnte einen Einbruch um mehr als 80% in den Buchungen über seine Affiliate-Links feststellen. Während der Blog back-packer.org vor dem Coronaausbruch circa 150.000 unique visitors pro Monat verzeichnen konnte, besuchen aktuell 20.000 Personen pro Monat den Blog. Durch die Pandemie legt er einen verstärkten Fokus auf Content im deutschen Inland (Hamburg, Berlin, Leipzig). So hat Steve zum Beispiel einen Reiseführer für Hamburg als Printversion veröffentlicht. Sein YouTube-Kanal funktioniert weiterhin sehr gut, denn Leute nehmen sich jetzt die Zeit und können so “virtuell reisen”. Doch auch hier bedarf es Anpassung. Aufgrund der Reisebeschränkungen ist die Produktion von Reise Vlogs derzeit nicht möglich. Stattdessen liefert Steve andere Formate, z.B. eine Reportage über Restaurantbesitzer in während einer Pandemie (Weg zum ToGoGeschäft). Auch die Reiseanbieter passen sich an und greifen den nachhaltigen Tourismus an: mehr Kleingruppen-Tourismus, mehr Ziele innerhalb Europas

Partnermarketing für mich ist… (01:08:10) Ein essentieller Bestandteil meines Businesses insbesondere dann, wenn ich direkte Ansprechpartner habe, die mir Input geben von der anderen Seite. So kann ich meinen Content entsprechend der Nachfrage ausrichten.


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